Sonntag, 28. Juni 2020

Längst überfällig - alte Erinnerungen

Es war in diesem Jahr zur Osterzeit. Also mitten in der Coronakrise, und zwar in der strengsten Lockdownphase. 

Ich schmückte ein paar Zweige, wie ich es jedes Jahr zur Osterzeit mache. Die Holzeier kommen bei uns ja immer dran. 

Aber wie war das noch früher? Diese schönen Watte-Eier? Die uns bei Tante H. immer so fasziniert haben und die auch bei uns in der kleinen Wohnung am Osterstrauß landeten? Meine Eltern hatten sie wohl geschenkt bekommen.

Sie faszinierten uns schon als Kleinkinder. Die folgenden Fotos sind von 1957, also 63 Jahre alt. Ach herrje! Mein Brüderlein ...



Es war irgendwie ein schönes Gefühl, diese kleinen Eierchen anzufassen, drauf herumzudrücken, weil sie unter den kleinen Fingern nachgaben. Eine haptische Erinnerung, die sich tief ins Gedächtnis eingegraben hat.

Sie waren aus Wachstuch geschnitten, mit Watte gefüllt und mit einem Zierstich umnäht. Offensichtlich von Hand und mit einem recht dicken Stickgarn.

Leider besitze ich keines dieser Eierchen, mag sie aber noch immer sehr gern.

Aber so etwas lässt sich doch schnell machen ...


Kurz eine Eischablone aus Pappe geschnitten, dann paarweise Eiformen aus Kunstleder ausgeschnitten, sie links auf links mit einem Nähmaschinenstich (Overlockeffekt) zusammengenäht, dabei eine kleine Lücke gelassen, mit Watte gefüllt, die Lücke geschlossen, mit Effektstift gepunktet oder mit Konfetti beklebt. Schnell gemacht, hübsches Design!

Nächstes Jahr wird es mehr davon geben.

Jetzt ist Sommer!

Und nächstes Jahr hoffentlich kein erneuter Lockdown! Daumen drücken!

@ H. B. aus H. im Kreis M.:
Habt Ihr noch diese alten Watte-Eier - oder eine aktuelle Version davon?
LG U.

Sommerlaune!

Termingerecht zur Gartenparty unserer Nachbarn wurde gestern meine Sommerbluse fertig. Sie war absolut wettertauglich bei den 29°C, die das Thermometer gestern anzeigte.

Ich arbeitete nach diesem Schnitt von Buttinette:


Der Schnitt bietet die Varianten A, B, C und D an. Ich habe mich dieses Mal wieder für D entschieden, habe aber den Längseinschnitt außen am Ärmel zugenäht.  

Hier die Mohnbluse - angezogen:


Was mir sehr gut gefällt, weil es der Bluse einen kleinen Hingucker verleiht, ist das Schleifchen am Ärmelende. Auf dem nächsten Foto kann man auch die Struktur des Viskose-Crinkle-Stoffs erkennen. Den Preis für den recht teuren Stoff empfinde ich als angemessen, da ich diese Bluse sehr oft tragen werde. Der Materialwert beträgt annähernd 50 €.


An dieser Stelle nochmal alle Blusen, die ich nach dem Carmen-Schnitt genäht habe. Die linke auch nach Schnittvariante D, aber mit langem Schlitz im Ärmel. Die rechte Bluse habe ich nach Schnittvariante C genäht - mit langem Ärmel, der unten mit einem Gummizug gerafft ist.

Sonntag, 14. Juni 2020

Neue Stoffe

Die heißen Tage häufen sich, der Sommer erreicht seinen Zenit. Das macht Lust aufs Nähen leichter Blusen. Da unser Nähstübchen nach der Coronazeit zum ersten Mal wieder geöffnet wird, habe ich mir einen hübschen Sommerstoff zugelegt. Es ist ein mit Mohnblumenblüten bedruckter Chiffon-Crinkle, der sehr fein ist und viel Luft durchlässt.  


Mein Traum:
Zu diesem Stoff meine weißen, roten oder schwarzen Jeans tragen.

Ich werde voraussichtlich nach dem Fertigstellen der Bluse noch so viel Stoff übrig haben, dass ich mir noch passende Masken dazunähen kann.

Vielleicht sogar eine Tasche, in die ich vielleicht nur eine Mohnblüte als Designkick appliziere. Mal sehen ... mir schwebt da schon etwas vor.


Eigentlich habe ich ansonsten genügend Stoffvorräte für weitere Masken, aber diese beiden durften auch noch mitkommen:

Ein Baumwollstoff normaler Stärke - Motiv Waldtiere

Ein etwas festerer Stoff für nicht ganz so warme Tage - ich konnte nicht dran vorbeigehen!

Masken hat man nie genug!

Als die Maskennäherei anfing, dachte ich noch, es müsse doch genügen, wenn jeder zwei Masken zum Wechseln hat. Wie kam ich nur darauf? Man braucht sie ja bei so vielen Gelegenheiten, dass sie ständig in der Wäsche sind und oft keine einzige mehr im Flur an der Garderobe hängt (dort habe ich ein kleines Masken"gerüst" mit Klämmerchen zum Aufhängen).

Inzwischen habe ich nicht nur viele Freunde und Bekannte versorgt, sondern auch für uns selbst laufend Nachschub geschaffen. So liegen inzwischen im Auto und in der Handtasche immer Ersatzmasken.

Habe ich die schon gezeigt - wenn ja, ist es auch egal - ich habe keine Lust nochmal nachzuschauen:



Es muss ja nicht immer symmetrisch sein. Der folgende BW-Stoff enthielt viele verschiedene Motive auf farblich harmonisch zusammengestelltem Untergrund. Die Beschenkte war begeistert!



Zur Technik:

Inzwischen nähe ich nur noch die Schnabelform. Die gefalteten Masken sitzen m. E. nicht so gut.

Innen vermerke ich die Größe (M = middle - für Frauengesichter, L = large - für Männergesichter), die Gradzahl für die Waschmaschine und zwei Punkte für die Einstellung des Bügeleisens. 30°-Wäsche genügt auf jeden Fall, da ja hinterher alle Masken noch heiß gebügelt werden.


Das Gummiband wird passend geknotet ...


... und der Knoten anschließend in dem genähten Schacht versteckt.



Jeweils auf das Innenfutter nähe ich vor dem Zusammennähen mit dem Außenfutter einen Schrägbandstreifen auf, in den der Metallstreifen passt. In diesem Fall habe ich einen kürzeren Streifen eingeschoben, den ich im Stoffgeschäft erhielt (70 ct das Stück!). Da mir das zu teuer war, habe ich inzwischen unter den 1-€-Artikeln im Supermarkt gewühlt und 10 Heftstreifen zu 1 € entdeckt. Die muss man nur herausziehen, die Häkchen etwas flachdengeln. Sie erfüllen denselben Zweck und lassen sich auch sehr gut an die Gesichtsform anpassen.
 


Eine zarte Sommermaske aus Leinen (außen) und dünner BW (innen):


Praktisches Deckchen fix genäht

Ein Ceranfeld hat eine empfindliche Oberfläche, auf die man außer beim Kochen nicht gerne irgendetwas draufstellt. Neulich stöberte ich aus lauter Lust und Laune mal in meinen von der Raumausstatterin geerbten Stoffmustern und entdeckte dabei einen tollen festen Dekostoff, der farblich sehr gut mit unserer Küche harmoniert. Dabei dachte ich sofort an das ungeschützte Ceranfeld, das in der Zeit, wenn wir nicht kochen, so dunkel in den Raum guckt.


Vor dem Kochen wird das Deckchen zusammengelegt und gefaltet im hinteren Bereich abgelegt. Wenn auch die hinteren Kochstellen benötigt werden, kommt das Deckchen als Mitteldecke auf den Esstisch.

 

Rechts neben dem Ceranfeld stehen vier runde Dosen, die ich auch passend zur Küche mit Dekostoff bezogen habe. Sie enthalten Müslizutaten.




Das Kochfeld ist nun sehr unauffällig in die Arbeitsfläche integriert und kann sogar kurzfristig als Abstellfläche genutzt werden.  

Zur Nähtechnik reicht ein Satz: Einfach zweimal eingeschlagen und gesteppt. Fertig!

Alte Schachteln im neuen Kleid

Es gibt Medikamente, die man ein Leben lang nehmen muss. Immer wieder kommt dieselbe Schachtel ins Badezimmerregal. Und da ich nicht jeden Monat für ein Rezept anrufen will, bekomme ich jedes Mal gleich zwei Schachteln aufgeschrieben. Da sie recht groß sind und im Schrank ziemlich viel Platz wegnehmen, habe ich sie mit einem Stoffbezug versehen. Nur eine Schachtel ... die andere stand bisher immer nackt da. 
Jetzt habe ich mal Nägel mit Köpfen gemacht und beide Schachteln mit dem gleichen Stoff bezogen.

Das geometrische Netz der Pappschachtel habe ich auseinandergenommen, den Boden entfernt. Ich will ja die Stoffhülle nur überstülpen - der Optik wegen.

Auf dem Foto ist das Schachtelnetz zu sehen und die alte Hülle. So sollen auch die neuen Hüllen übergestülpt werden.




Nach dem Netz des Originalkartons zeichne ich ein neues Netz auf ein großes Stück Pappe. Dabei berechne ich bei Länge und Breite jeweils ca. 3 bis 4 mm mehr, denn die Schachtel soll ja locker hineinpassen. Alle Kanten, die mit anderen zusammengenäht werden, erhalten eine Nahtzugabe von 1 cm.



Als nette Abwechslung habe ich mir überlegt, den ausgewählten Stoff einmal längs und einmal quer zuzuschneiden. Nun werden bei jedem Stück der linke (längere) und der rechte (kürzere) Rand rechts auf rechts zusammengenäht. Dann nähe ich die drei Seiten des "Deckels" rechts auf rechts an die passenden Seitenteile. Der untere Rand wird einmal mit Zickzackstich versäubert, passend eingeschlagen und mit Steppstich umgenäht.



So sieht nun die durchgestylte Ecke im Badezimmerregal aus:


Die beiden Kulturtaschen sind selbstgenäht, auch der Bezug für die Kometiktücherbox, den ich selbst bedruckt habe.

Die Waschhandschuhe entstanden aus einem schon ziemlich lange getragenen Bademantel mit abgestoßenen Kanten. Die besten Stoffabschnitte habe ich noch sehr gut upcyceln können.

Die ganze Ecke ist nun neben weißen und türkisfarbigen Fliesen in Meeresfarben gestaltet. Und die blöden Schachteln sind verdeckt. So gefällt es mir jetzt!