Samstag, 14. Juli 2018

Spende - Legosteine für eine Schule

Nun sind sie alle weg - meine Legosteine, die ich mir erst zugelegt habe, als ich 35 war. Warum so spät? - Weil ich als Kind nie genug Steine hatte, um mehrere Häuser zu bauen, was aber immer mein Traum war. So legte ich mir also eine große Menge Steine erst im Erwachsenenenalter zu, spielte mich satt und nahm die Kisten dann mit in die Schule, in der ich als Grundschullehrerin arbeitete. Bei meiner Pensionierung nahm ich sie natürlich mit nach Hause, wo sie seitdem ein trauriges, langweiliges Dasein fristeten.

Bis vor einiger Zeit ...

da saß ich im Café und entdeckte in dem Magazin "Meile", das dort auslag, ein zweiteiliges Interview mit dem Künstler und Pädagogen Josef Köhler, der ein neues Bildungsmodell entwickelt hat. Er gründete das Institut für Bildungskunst, in dem Kunst und Bildung zu einer neuen Form des ganzheitlichen Lernens verschmelzen. Sein Konzept heißt PRRITTI. Danach sollen Kinder durch künstlerische Prozesse individuell und spielerisch lernen. In Heidenoldendorf gibt es seit 2015 eine Grundschule, die nach diesem Konzept arbeitet.

Dieses Konzept gefiel mir in seiner Darstellung so gut, dass ich am "Tag der offenen Tür" mir ein Bild von dieser Schule machen wollte. Ich fing Feuer! Ich führte mit Herrn Köhler ein interessantes Gespräch und beschloss, meine Legosteine wieder in den Fluss des Lebens zu bringen. Die Idee dazu kam mir durch einen Aushang des Fördervereins, der für Spenden warb, da die Schule neues Material für ihr Lernlabor benötigt. Dabei wurde inbesondere das neue LEGO EDUCATION erwähnt, das in Themenkästen angeschafft werden soll.

Was gibt es nun für mich Schöneres, als in dem Bewusstsein meine Projekte zu nähen, dass ich diese Anschaffung mit unterstützen werde! Immer wieder bekomme ich eine kleine finanzielle Wertschätzung meiner Arbeiten, die ich - abzüglich des Materialwerts - gern an die Schule weitergeben möchte. Am Ende des Jahres wird sich zeigen, wie kreativ ich war ... 

Adieu, ihr vielen Steine! Mögen die Kinder der PGS-Schule sich an euch entwickeln!

Zwei Tipps

Tipp 1:

Während ich an der Nähmaschine arbeite, fallen immer diese lästigen, abgeschnittenen Fäden an, von denen man während des Arbeitens oft nicht weiß, wohin damit. Ich habe mir dazu einen Nüssebecher mit Deckel aufgehoben (so einen, in dem Cashewnüsse aufbewahrt waren).

Der Becher dient als Fadenmülleimer, den Deckel benutze ich, wenn ich beim Nähen die Nadeln aus dem Stoff ziehe. So können sie nicht vom Tisch fallen und ich habe sie gleich in gesammelter Form, um sie ins Nadelkästchen zurückzuschütten.



Tipp 2:

Für den ganzen Kleinkram, den man beim Nähen so braucht, habe ich mir eine Werkzeugkiste im Baumarkt gekauft. Sie ist fürs Nähen sehr praktisch. Da ich ja wöchentlich mit Nähmaschine und Werkzeug unterwegs bin, war es dringend notwendig, so eine Kiste anzuschaffen, damit ich immer alles bei mir habe.

Wenn ich zuhause nähe, steht die Kiste auf einem Stuhl neben dem Bügelbrett. Da ich auf dem Bügelbrett viel arbeite, brauche ich für ein Werkzeug nur kurz zur Seite zu treten und es aus der Kiste zu nehmen. So bleibt auf dem Bügelbrett der Platz zum Arbeiten frei.

Getigertes Entenvieh

Nochmal das bewährte Stifte-Etui für kleine Kinder ...


Es passen ca 12 Stifte hinein, außerdem Anspitzer und Radiergummi.


Das Äußere ziert die Tigerente am Zugband.


Das Nähen des Bodens ist immer das Kniffligste. Ich sollte es vielleicht mal wieder tun, nachdem ich nun einige Rundungen - mit entsprechenden Tricks - genäht habe.


 Ein fröhlich-gelber Quast verziert den Reißverschlusszipper.



Der obere Etuirand lässt sich so umschlagen, dass das Etui offen auf dem Tisch stehen und das Kind die Stifte herausnehmen kann.


Dieses Etui entstand schon Ende Januar, ich kam nur nicht dazu, es zu zeigen.

Dienstag, 10. Juli 2018

Florence - der florierende Einkaufsbeutel

Beim Durchsehen meiner im PC gespeicherten Projektfotos ist mir bewusst geworden, dass ich vieles noch gar nicht in mein Blog gesetzt habe. Das soll sich nun ändern. Ich will täglich wenigstens ein Post schreiben, um die Projekte eines nach dem anderen hinzuzufügen. Noch habe ich in Erinnerung, wie ich das eine oder andere Projekt durchgeführt habe und damit füge ich sie nun meinem eigenen Nachschlagewerk (Wie habe ich dies und jenes nochmal gemacht?) hinzu.

Heute wähle ich ein Projekt, das ich im Januar angefertigt habe, das ich nun am Wochenende verschenken möchte. Die Beschenkte ist eine Künstlerin, zu der die Tasche besonders gut passt. Man wird gleich nachvollziehen können, was ich meine.

Für die, die neugierig den Link geöffnet haben, hier nun vorweg das Motiv, das die Tasche ziert:


Na? Passt doch, oder?


Nun zum Entstehungsprozess:


Da dies eines der ersten Projekte dieses Jahres war, wollte ich einen Wunsch darin zum Ausdruck bringen. Das neue Jahr möge florieren, meine Projekte mit ihrer Aura bei den Menschen, die sie einmal erhalten sollen (inklusive mich selbst natürlich) das Leben im Flow halten. Eine genaue Motivbeschreibung füge ich am Ende des Posts an.*

Zur Schöpfung des Motivs setzte ich mich in Ruhe hin und sinnierte über natürliche Abläufe des Lebens, über kosmische Gesetze, wie sie auch überall in der Natur vorzufinden sind. Wie könnte ich den Flow des Lebens, das Florieren, das Gedeihen, die Entwicklung darstellen? Was dabei in mir sichtbar wurde, zeichnete ich auf ein Blatt Papier und übertrug es mithilfe von Transparentpapier auf Vliesofix. Das ist eine Trägersubstanz, mit der man ausgeschnittene Stoffstücke auf einen anderen Stoff kleben kann.

Buttinette schreibt dazu (Zitat):

So wird´s gemacht:
Das Motiv spiegelverkehrt auf die Papierseite von Vliesofix zeichnen, großzügig ausschneiden, mit der rauen Seite auf die linke Stoffseite legen und trocken aufbügeln (Bügeleiseneinstellung Wolle, ca. 5 Sekunden). Motiv exakt ausschneiden, Papier abziehen, mit der beschichteten Seite nach unten auf die gewünschte Stelle auflegen und mit feuchtem Tuch abgedeckt (Bügeleiseneinstellung Wolle/Baumwolle) schrittweise ca. 10 Sekunden aufbügeln. Je nach Bedarf kann die Applikation mit Zick-Zack-Stich umnäht werden.




Die Stoffauswahl für die Tasche - spielerisch auf dem Boden komponiert. Die Regenbogenfarben sollten sich darin wiederfinden lassen - nun, ganz grob jedenfalls.



Die ausgeschnittenen Motivteile werden auf die verschiedenen Stoffe gebügelt - je nachdem, welche Farbe für welche Form gewünscht ist.



Alle Motivteile werden sorgfältig den genauen Umrissen nach ausgeschnitten. Man sieht hier die Stoffteile neben dem Entwurf.



Die Motivteile werden so angeordnet wie vorgesehen:



Wenn man das Trägerpapier von den Stücken abzieht, sieht man die Klebeschicht auf der Rückseite jedes Motivteils, das nun durch heißes Überbügeln auf dem Grundstoff aufgeklebt werden kann.



Die Teile kleben fest:



Um ein späteres Ablösen zu verhindern, werden die Teile zusätzlich mit Zickzackstichen umrundet. So sind sie gesichert.



Die Rückseite:



Damit die Fadenenden sich nach dem Nähen nicht mehr lösen können, werden sie alle nach hinten von Hand durchgestochen und auf der Rückseite verknotet. Die Knoten verschwinden zwischen Taschen- und Futterstoff.



Die Rückseite vor dem Verknoten der Fäden:



Fertig:



Nun wird das Futter genäht und befestigt. Es besteht aus einem hochwertigen Vorhangstoff.



Die Taschenrückseite:


Die Vorderseite:


Das Begleitschreiben zum Geschenk:

*FLORENCE – mehr als ein einfacher Einkaufsbeutel

Mit dieser Tasche bist Du Besitzerin eines Unikats. Das Motiv auf der Tasche entstand etwa so, wie Du ein Bild malst. Nur habe ich nicht mit Farbe und Pinsel gemalt, sondern mit Stoffstücken und der Nähmaschine.
Der Name FLORENCE bedeutet „die Blühende“.  Schau Dir Deine Tasche an. Aus dem tiefen Schwarz des Winters steigt ein florierendes Etwas auf, geistig-Violett, pflanzlich-Wasserblaugrün, hitzig-Energierot ... in sich bergend jeweils das nächste Stadium, dann auch das übernächste und das überübernächste. Die Entwicklung nimmt nach oben hin immer mehr an Fahrt auf. Ganz oben findet sich dann das sonnige Gelb, das für unseren Energiespender Sonne steht, der das Eingesammelte bereits wieder in das streifig-angedeutete Schwarz hinüberträgt. Und zum Schluss dann deutet sich in dem Violett bereits der kommende Abgang an – wie in der Natur, wenn nach der Ernte des goldenen Herbstes sich die Kräfte ins Geistige zurückziehen. Vom leise tropfenden geistig-Violett strebt das Sein wieder dem Erdreich zu. So finden wir es in allen menschlichen Zyklen, erleben es in der äußeren und auch unserer eigenen inneren Natur.
Habe nun Freude mit Deiner Kunst-Tasche, Deiner Taschen-KUNST!

Später gesellte sich das Huhn dazu:


Applizieren macht Spaß!

Samstag, 7. Juli 2018

Handtasche "Federblau" und weitere Planung

Wie ich schon erwähnte, hat mir die Handtasche in Beerentönen so viel Spaß gemacht, dass ich gleich eine zweite begonnen habe. Mit dem Federstoff flirte ich schon lange. Er ist das Geschenk einer ehemaligen Kollegin.


Die Tasche, deren Korpus ich aus kräftigen Polsterstoffen genäht habe, wurde mit einem edlen Taftfutter ausgestattet, das ich diagonal gesteppt habe. Natürlich musste wieder das Reißverschlusstäschchen ins Innere. Dieses Mal habe ich keinen Rand an die Oberkante genäht, sondern ich habe Futter und Oberstoff rechts auf rechts zusammengenäht und die Tasche anschließend gewendet.


Die Beschläge habe ich auf Lederreste aufgearbeitet. Das gibt der Tasche einen noch wertvolleren Charakter.



Da meine 50 Labels gerade aufgebraucht waren, musste ich ein letztes aus der ersten Serie verarbeiten. Der Name stimmt, aber die Spirale ist nur aus der Not geboren, dass Dortex nichts Passenderes anbot. Inzwischen lade ich mein selbst entworfenes Label als Bilddatei bei Dortex hoch. Dieses Mal habe ich gleich 100 Stück bestellt, dadurch wird das einzelne Label gleich um rund 30 Cent billiger (statt 1,20 € nun 0,90 €). 



Auch der Tragegurt ist mit einem D-Ring an einem Lederstück befestigt.


Blau mag Grün:


Und die zwei mögen sich auch:



Die nächste Tasche ist schon in der Mache - derselbe Schnitt, ein ganz anderer Charakter!



Den Klappenstoff und den Futterstoff habe ich im letzten Jahr in Norwegen gekauft. Ich hatte mich sofort verliebt ... das wird was ganz Feines!

Moodboard des Monats Juli

Der Juli ist der Monat der blühenden Blumen. Die ersten Getreidefelder werden abgeerntet - wie früh dieses Jahr! Es ist heiß und ich verziehe mich bei zu großer Hitze gern nach drinnen und kreiere neue Projekte. Ich bin gespannt, ob mich die bunte Vielfalt der Farben dabei beeinflussen wird.





Beerentöne laufen aus ...


Im Beeren- und Kirschenmonat Juni entstand wenigstens eine Tasche in passenden Farben. Es handelt sich um eine kleine Handtasche mit Steckschloss, ein Modell, das ich inzwischen bereits zum dritten Mal in Arbeit habe. 

Wie ich in meinem Bilderordner sah, ist ja noch einiges zu zeigen.

Heute aber passend zum Monatsabschluss nur die Tasche in Beerentönen ...


Das beerige Lila kommt in dem karierten Stoff vor, außerdem verschiedene Blau- und Türkis-Töne. Dazu passten die beiden Walkstoffreste in Lila und Dunkelblau. Für den Korpus der Tasche wählte ich den Walkstoff, denn er ist schön kräftig und gibt der Tasche einen guten Stand. 

Zum ersten Mal habe ich für eine Tasche ein Steckschloss verwendet. Es ist sehr einfach anzubringen, kostet allerdings ca. 3,50 €. 



Den Gurt fertigte ich aus einem farblich passenden Polsterstoff. In ihm wiederholt sich das Karierte des Klappenstoffes. Der Korpus wurde diagonal gesteppt. Damit wird zugleich die Verstärkung aus Decovil light befestigt, das vorher allerdings aufgebügelt wurde. Es wird ohne Nahtzugabe auf den Grundstoff aufgebügelt, daher kann es sich lösen, weil ja das Material beim Zusammennähen nicht mitgefasst wird. Das Decovil gibt der Tasche einen guten Stand. Die Klappe habe ich nur mit Volumenvlies verstärkt, denn sie soll sich ja flexibel über die Öffnung legen.

Die Steckschlosshalterung und die Gurthalterungen an den Seiten bestehen aus doppelt gelegtem SnapPap, einer Mischung aus Kunststoff und Pappe.


Aus einer alten karierten Tischdecke entstand das Innenfutter. Ein großes Reißverschlussfach sichert Geld und Papiere vor Langfingern.


Die letzten Spierenblüten dienen als Deko:



Der Juni ist schon seit einer Woche überschritten, aber das neue Moodboard mit neuen Arbeiten wartet auf seinen Platz. Bis bald!