Dienstag, 21. November 2017

Edeltäschchen

Pink Flower nenne ich sie, die edle Kulturtasche, die ich nach Auftrag gefertigt habe. 

Der Auftrag hieß: 

Eine Tasche, so wie die mit dem Teekännchen ...



... also unten auch mit Leder, aber insgesamt breiter,
irgendwas mit Pink und Lila,
für eine junge Frau halt



Der Oberstoff ist ein kräftiger apfelgrüner Baumwollstoff, der mit zwei verschiedenen pinkfarbigen Blüten bestickt ist. Im unteren Teil habe ich einen Kunstlederstreifen angebracht, der die Tasche beim Hinstellen unempfindlicher macht.



Innen habe ich die Tasche mit einem passenden Baumwollstoff gefüttert, den ich auf Volumenvlies mit diagonalen Stepplinien aufgenäht habe.



Innen sind auf der einen Seite ein durchgängiges Innenfach mit pinkfarbiger Kante ...


... auf der anderen Seite ein eben solches Fach angebracht, das aber senkrecht in drei Teile geteilt ist.



Mit Inhalt kann das dann so aussehen:


Es wird mir sehr schwer fallen, diese Tasche wegzugeben, denn sie gefällt mir selbst auch sehr gut. Sie ist sehr solide und die Stickerei ist einfach ein Traum!!! Ich würde sie mir wohl nur zum Schmuck in mein Bad stellen, vielleicht ein paar spezielle Sachen darin unterbringen (feine Düfte, besondere Crèmes, Badesachets oder ähnliches).

Donnerstag, 16. November 2017

Macht Spaß und ist gefragt

Old Style für moderne Technik scheint gefragt zu sein. Diese Erfahrung machte ich am vergangenen Wochenende, als ich zum ersten Mal mit meinen Werken an einer Kreativ-Ausstellung teilnahm. Was vor allem Interesse fand, waren selbstgestrickte Socken (ein Klassiker, der immer gut geht), Stricktücher in ansprechendem Design und Beiwerk zu Handy, Tablet und Co..

Haben Sie auch Handyhüllen? fragte mich eine Besucherin der Ausstellung. Genäht oder gestrickt? wollte ich wissen. Egal, sagte sie.

Nein, Handyhüllen hatte ich keine, nur ein Handysitzkissen. Und das war - ratzfatz - weg. Ein Ehepaar drehte die Ausstellungsrunde zum zweiten Mal. Wo ist denn das Handykissen? fragte die Frau. Ihr Mann hatte es kaufen wollen, doch nun war es schon verkauft. Soll ich noch eins nähen? fragte ich und bekam sofort einen Auftrag. 

Nun hatte ich leider schon vergessen, wie es ging und mir auch keine Aufzeichnungen gemacht. Also musste ich nochmal von vorne anfangen.

Heute Morgen nähte ich einen Prototyp, bevor ich mich an den Auftrag begab. Der sollte nämlich aus einem besonderen Stoff gefertigt werden. Momentchen ... später erst mehr dazu ... zunächst der Prototyp. Es war schon der zweite, da ich den ersten noch optimieren musste. Das Handy rutschte nämlich dauernd von seinem Sitzkissen. Also wurde der Sitzwulst vergrößert. 

Hier das fürs Handy sehr bequeme Sitzmöbel:



Dieses Sitzkissen wird nun meinem Handy als Stütze dienen. Der Stoff gefällt mir sehr gut und da ich auch oft am Tisch sitze und mit dem Handy etwas im Internet nachschlage, wenn ich z. B. ein Buch lese und etwas noch vertiefen möchte, kann ich das Kissen gut gebrauchen. Sehr nützlich, so ein Teil! Das Handy liegt nicht flach auf dem Tisch, man verrenkt sich nicht den Hals beim Lesen.


Doch nun zu meinem Auftrag. Ein blauer Stoff sollte es sein. Am besten friesisch. Ich wühlte in meinen Stoffvorräten. Friesisches ... hm ... 

Da fiel mir ein besticktes Stück Stoff in die Hände, eines aus einer ganzen Kiste alter Stoffe, Tischdecken, Plüschs und Tülls. Manches davon erinnerte mich an meine Kindheit, denn es lag bei meiner Tante auf dem Küchentisch oder auf dem Couchtisch. Die Kiste hatte mir meine Cousine geschenkt. "Guck mal, was du davon gebrauchen kannst. Den Rest kannst du einfach entsorgen."

Es ist immer wieder spannend, was sich aus solchen Dingen eines Tages entwickeln kann. Eine Geschichte steht ja noch aus - sie wird Thema des nächsten Posts sein (liebe TV!).

Das in wunderschönen Blautönen in Kreuzstich bestickte Stoffstück hatte wirklich etwas Friesisches. In meinem Herzen fragte ich meine Tante-selig, die es liebevoll bestickt hatte: Bist du einverstanden, dass ich dein wunderschönes Machwerk dem Zeitgeist anpasse? Ich spürte dort keine Widergefühle, im Gegenteil, mein Herz hüpfte vor Freude, als ich mir ein kleines Sitzkissen aus diesem Stoff vorstellte. Entsprechend harmonisch verlief auch dessen Herstellung.

Und hier ist nun das Ergebnis:






Die Auftraggeber haben es bereits auf diesen Fotos gesehen ... es gefällt! Und ich freue mich (mit Tante-im-Herzen).