Sonntag, 28. März 2021

Nackenprobleme

Neulich hatte ich lieben Besuch, der zur Haustür hereinkam und über Nackenschmerzen klagte. "Oh, da habe ich was Gutes für dich", sagte ich und holte mein Körnerkissen, legte es für 10 Minuten bei 100°C in den Backofen und erntete anschließend ein "AAAH, tut das guuut!"

Nun ist der Besuch wieder zuhause. Und ich merkte mir: Das könnte ein hübsches und noch dazu praktisches Geschenk sein.

Also machte ich mich ans Werk.

Der Papierschnitt war nach der Vorlage schnell gemacht. Auf dem folgenden Foto ist die vorhandene Vorlage das untere Körnerkissen mit den Blümchen.

Wie man sieht, habe ich die Kammern kleiner genäht, damit nicht so große leere Flächen beim Umlegen um den Hals entstehen.

Aus einem Reststoff aus kariertem Leinen nähte ich das Kissen in kurzer Zeit fertig.


Das hat schon mal Spaß gemacht und ich wusste nun, wie es ging. 

Für ein Ostergeschenk sollte es aber doch etwas Besonderes werden. Also überlegte ich mir, einen Stoff selbst zu bedrucken. Mit Ostereiern - ja, warum nicht?

Ich schnitt eine Kartoffel in zwei Hälften, ritzte in die eine Hälfte mit Linolschnittwerkzeug Längsrillen hinein und suchte aus meinen Stoffmalfarben das Blau und das Türkis aus.

Als Stoff verwendete ich aus dem vielen Leinenbettzeug, das ich mal vererbt bekam, einen Bezug aus und schnitt die Form zu. Dann bedruckte ich die eine Hälfte lustig drauflos.

Die Unterseite - so überlegte ich mir - darf schlicht weiß bleiben. Man sieht sie beim Tragen ja nicht.

 

Der schnellste und einfachste Arbeitsschritt ist das Zusammennähen der beiden Hälften rechts auf rechts. Dabei habe ich mittig in der Außenrundung eine Öffnung zum Wenden und Befüllen gelassen. 

Anschließend habe ich mit einem Bleistift dünn die Unterteilungslinien eingezeichnet, die ich vom Schnitt übernommen habe.

Anschließend wurden die Körner eingefüllt. Dazu habe ich ein Kilo ganze Weizenkörner verwendet, die schön rund sind und beim Umlegen nicht pieksen. 

Nun ist es wichtig, dass man das fertig gefüllte und an der Öffnung knappkantig mit der Maschine zugenähte Kissen flach auf eine glatte Unterlage legt. Dann streicht man den Inhalt so lange hin und her, bis er sich möglichst gleichmäßig verteilt hat.

Jetzt mussten die Abteilungen fixiert werden. Ich habe das mit Stecknadeln gemacht, die verhindern sollten, dass die Körner ihre Abteilungen verlassen können. Auf dem folgenden Foto ist am oberen Rand die geschlossene Öffnung zu sehen.

 

 

Ich dachte, das Vorreihen würde das anschließende Nähen einfacher machen, doch war es nur ein zeitlich zusätzlich ins Gewicht fallender Arbeitsschritt. Ein enges Stecken, wie ich es beim Prototypen gemacht hatte, genügt vollkommen.

 

Beim Nähen der Kammern (mit der Maschine) muss man für das Nähfüßchen immer eine flache Strecke erschaffen. Man muss also dafür sorgen, dass die Körner immer gut beiseite gedrückt werden. Ich habe dazu als Hilfsmittel meinen Eckenformer benutzt, mit dem ich vor dem Füßchen die Nähstrecke immer nach rechts und links flachgedrückt habe. Trotzdem ist dieser letzte Arbeitsschritt ziemlich friemelig. Man braucht halt etwas Geduld.

 
So sieht mein Schnitt aus Packpapier aus, den man mit etwas geometrischem Sachverstand selbst herstellen kann.  Achtung ... bei der Aussparung handelt es sich nicht um einen Halbkreis! Die Einteilungen können durch Abmessen mit einem Maßband dem Foto entsprechend vorgenommen werden.
Es empfiehlt sich, das Papier für die Konstruktion mittig zusammenzufalten (die Faltlinie entspricht dabei dem unteren Pfeil auf dem Foto).
 

Übrigens lässt sich das Körnerkissen bei Rückenschmerzen auch gut um den Rücken legen. Sehr angenehm!

Gute Besserung!