Sonntag, 19. Januar 2020

Noch ein Hinweis

Für alle, die sich fürs Sockenstricken interessieren - ich habe mich mal wieder an die Socken (nicht auf die Socken) gemacht:

Hinweis

Wer sich auch fürs Stricken interessiert, sollte hier mal reinschauen - mein erster Versuch, eine von beiden Seiten richtig erscheinende Signatur in Doublefacetechnik zu stricken.

Aufräumaktion 2 - Projekte sortiert und Nähstube geputzt

Nun kann es losgehen. Den Projekten des Jahres 2020 steht nichts mehr im Wege. Keine Unordnung, kein Staub.

Alles ist durchsortiert und den Monaten zugeordnet. 12 Monate - 12 Projekte.

Wenn dann noch Zeit für mehr bleibt, erlaube ich mir noch ein paar Dinge. Einen Türkranz möchte ich nämlich noch nähen, zwei Kopfkissenbezüge halbieren, einen Bezug für ein Drehtablett für den Esstisch nähen. Das sind aber so kleine Projekte, dass mir die auch zwischendurch gelingen dürften.

So sieht mein Jahresplan aus:

Januar:
  • eine Schirmtasche für zwei Knirpse kürzer nähen
  • eine zweite Schirmtasche für einen einzelnen Knirps nähen
  • ein Vielzwecktäschchen für Stifte o. Ä. nähen, dazu den Stoff vorher durch Bemalen oder Bedrucken gestalten

 Februar:

ein kleines Umhängetäschchen für ein Mädchen nähen



März:

ein Täschchen für Handarbeitsutensilien nähen 



April:

eine Bauchtasche für ein Fernglas und mein Smartphone nähen,
das ich zur Vogelbeobachtung mitnehmen möchte 



Mai:

eine Reisetasche für meine drei Maskottchen nähen (nordische Wichtel)
 



Juni:

eine Sommerbluse nähen
 


Juli:

noch eine Sommerbluse nähen, für die ich gefärbte Leinenbettwäsche verwenden will,
die ich zusätzlich mit einer bedruckten Bordüre versehe 



August:

4 Tischsets nähen 




September:

eine Shoppingtasche nähen 




 Oktober:

einen Hochzeitsbeutel nähen (mal sehen, ob dieses Jahr jemand heiratet)


November:

einen Shopper in Schwarz-Weiß-Gelb oder ein Mehrzwecktäschchen nähen
(das bunte Täschchen soll den Schnitt hergeben, es ist nicht mehr okay)
 



Dezember:

Topfhandschuhe nähen 



Ich behalte mir vor, Projekte zu tauschen, mehr oder weniger in einem Monat zu nähen. Mal sehen, wie ich es schaffen werde. Ich mache mich auf keinen Fall zum eigenen Sklaven, bin aber durch die neue Ordnung wieder hochmotiviert.  

Die Projekte habe ich sortiert und gestapelt ...


und diese beiden Stapel in eine Umzugskiste gepackt, die im Nähzimmer in einer Ecke steht.

Das neu gestaltete Wandbild habe ich heute noch geändert. Es war mir doch nicht ansprechend genug. Beim Aufräumen begegnete mir ein kreativ-bunter Stoff, den ich als Hintergrund wählte, von den vier Kunstwerken wählte ich nur eines aus, das sich sehr schön zu dem Stoff fügte. Die Wirbelsäulenform im Bild und die Rückenform der Frau harmonieren sehr gut, das Herz steht für die Liebe beim Tun, das Weibliche kommt auf dem Kunstwerk und in meinem Jahresmotto zum Ausdruck:


Kreativität ist weiblich


Das Januarprojekt liegt auf dem Tisch.


Das Nähzimmer ist aufgeräumt und lockt zum Tun ...

Samstag, 11. Januar 2020

Aufräumaktion 1 - Sichtung der Projekte

Heute ging es los. Ich nahm mir einen halben Tag Zeit, um das Chaos zu sichten. Welche Potenziale stecken eigentlich in dem Wust von Stoffstücken, Schnitten, Materialien, die ich auf meinem Tisch vorfinde? Das wollte ich zuerst wissen. Ich trennte alles voneinander und legte die einzelnen unfertigen Werke auf den Fußboden, um sie abzulichten. Hier sind sie - zu jedem Foto erzähle ich, was es darstellen soll:

Dieses Projekt soll eine Tasche (Beutel) für ein Liebespaar werden, das den Bund der Ehe eingehen will. Ich habe den Stoff fertig gedruckt, das Innenfutter ist auch schon genäht, ebenso die Tragegurte. Mal sehen, ob dieses Jahr jemand heiraten wird ...

Aus diesem Stoff soll eine Bluse entstehen. Den Schnitt hatte ich schon fertig,  doch weiß ich noch, dass ich damit nicht so ganz zufrieden war, denn es war zu wenig Stoff für den ausgewählten Schnitt vorhanden. Also werde ich einen anderen suchen müssen.

Dies soll eine Reisetasche für meine drei Maskottchen werden, meine norwegischen Wichtel. Sie sind auf Norwegenreisen immer mit dabei. Mein zuletzt zu mir gekommener Wichtel heißt Klem Glegi (frei aus dem Norwegischen übersetzt: Knutschi Freudebringer). Er ist durchweg im Hier und Jetzt und erinnert mich daran, es auch zu sein. Daher ist sein Zeichen die Merkabah (in seinen Wunschfarben auf den Stoff appliziert).


Aus diesen gepatchten Stoffteilen sollte mal ein kleines Täschchen werden. Ich denke gerade an ein kleines Mädchen aus der Familie, das gern Taschen mag. Zum Schulbeginn in die Schultüte vielleicht?

Aus diesem Material sollte eine Tasche für mein Fernglas entstehen, das ich bei der Vogelbeobachtung im Wald trage. Der Gurt wird um den Bauch getragen. Ein Projekt fürs Frühjahr vielleicht.

Hier wird noch meine Kreativität gefordert. Irgendwas Schwarzweißes mit gelben Applikationen ... mal sehen. Richtung Tasche jedenfalls.

Ein Versuch war's nur - die Sommerhose zu meiner dunkelblauen Bluse mit Spitzeneinsatz. Nein, es soll nicht sein. Der Bund ist viel zu eng geworden und mein Bauchgefühl sagt: Trenne dich von dem Projekt und verwende den Stoff für etwas anderes. Hast du dich nicht schon vor Jahren von weiten Leinenhosen getrennt, weil sie dir nicht gut standen?

Probedrucke für eine weitere dunkelblaue Leinenbluse, die an Stelle des Spitzeneinsatzes einen bedruckten Streifen erhalten soll. Darauf habe ich immer noch Lust. Die Farben gefallen mir sehr gut. Mit Motiven kann ich ja noch spielen.

Bei diesem Projekt fiel die Entscheidung leicht. Weg damit! Was hat mich derzeit eigentlich geritten, mir einen so komplizierten Schnitt für eine Weste zu kaufen? Schneiderkunst höchster Klasse wäre gefragt. Mit so etwas habe ich schon mal Schiffbruch erlitten. Es war mal ein halbfertiger braunkarierter Wollblazer ... lange Zeit angeguckt und dann für immer aus dem Haus geschafft! Für wen die Weste gedacht war? Zuerst für meinen Schatz als Weihnachtsgeschenk - dabei trägt er kaum Westen. Dann für mich aus frei zusammengepatchtem Stoff. Und dafür ist der Schnitt viel zu aufwändig.


Ein zweiter Satz Tischsets - nachdem ich schon vier genäht habe. Die Farbstellung war Orangerot, diese werden grau-beige. Darauf habe ich Lust. Und gut passen würden sie auch. Wechselwäsche ...

Wie lange ist das denn schon her, dass ich mit dieser Tasche angefangen habe? In den Stoff hatte ich mich in Norwegen verliebt. Da hatte ich ja auch ständig Begegnung mit Schafen. Der Boden war nicht so ganz einfach und beim Futter habe ich das Projekt dann verlassen. Das wird aber noch ...

Ein kleines Mehrzwecktäschchen aus edlem glänzendem Dekostoff. Angefangen, liegen gelassen. Keine Ahnung, warum. Ich könnte es gerade gut gebrauchen für Handarbeitsuntensilien (Häkelnadeln, Stickschere, Maßband etc.). Also ... weitermachen!

Noch ein kleines Mehrzwecktäschchen. Auch mal als Geschenk geeignet. Fertigstellen!

Aus diesem beschichteten Stoff habe ich schon eine große Schirmtasche für zwei Knirpse genäht, es soll ein zweites für nur einen Knirps entstehen. Und das möglichst bald!

Und zum Schluss noch ein Haufen mit Reißverschlüssen, die überall dazwischen lagen. Sie kommen in meine Reißverschlusskiste, ohne dass ich den Stoff abtrenne - das mache ich erst, wenn ich sie verwende. Was weiß denn ich jetzt schon, welchen ich überhaupt gebrauche?

In der nächsten Aufräumfolge zeige ich, wie ich mir das Aufarbeiten aller Projekte in diesem Jahr vorstelle. Es werden 12 Projekte sein, für jeden Monat nur eines. So etwa jedenfalls. Ähnlich mache ich es derzeit auch mit meiner großen norwegischen Doublefacedecke, die Ende des Jahres auf dem Weihnachtstisch liegen soll. Jeden Tag 3,5 Reihen.

Ein Jahr mit Strukturen ... sag' ich doch!

Mittwoch, 8. Januar 2020

Ordnung oder Chaos?

Fördert Chaos wirklich die Kreativität?

Oder handelt es sich bei der Feststellung nur um eine Ausrede für Faulheit und mangelnde Ordnungsliebe?

Ist an beidem etwas dran?

Aber halt ... 


zuerst wünsche ich meinen BlogleserInnen ein frohes, gesundes, ja, auch ein kreatives Jahr 2020. Es ist ein Jahr der besonderen Daten (ich liebe 1en und 2en ... was vielleicht noch aus meiner eigenen Schulzeit herrührt, wenn ich es recht bedenke - na, wer liebte es nicht, nur 1en und 2en mit nach Hause zu bringen?):

01012020
20022020
22022020

Sogar ein Palindrom (wie OT-TO) ist dabei:

0202-2020

gespiegelt:

0202-2020

Soll ich das für mich als Aufforderung zum Schaffen von Ordnung auffassen? 

Fördert Chaos wirklich Kreativität?

Oder beginnt die Schöpfung nicht genau in dem Moment, wo wir das Chaos strukturieren? Also doch Ordnung schaffen!?

Nun schaut Euch dieses Chaos mal an:


Wie konnte es nur so weit kommen? Wie viele angefangene Projekte darin stecken, habe ich noch gar nicht eruiert. Das steht noch aus. Eines steht aber fest: Dieses Nähzimmer animiert nicht zum Nähen!

Du bringst aber auch nichts zu Ende ... sagte meine innere Stimme und gab mir einen kräftigen Schubs. Was für eine Freude gewinnst du eigentlich beim Tanz auf x (ich muss sie noch zählen) Hochzeiten? 

Tja, wenn man aber auch so viele Einladungen bekommen hat?, entschuldigte sich der Zwerg auf der Schulter.

Ganz einfach, sagte die innere Stimme. Sag mindestens so viele Einladungen ab, dass nur noch zwei übrig bleiben. Das ist überschaubar und auch zu bewältigen. Die Erfolge werden wieder sichtbar und die Freude am Tun nimmt wieder zu. Und gibt es nicht auch Hochzeiten, auf denen man gar nicht tanzen möchte? Setze Prioritäten! Welche ist dir den Tanz wert?

Okay, ich werde mal in mich gehen, stimmte der Zwerg auf der Schulter kleinlaut zu und trollte sich. 

Und ich begann erst mal mit meinem Moodboard. Im Oktober hatte ich damit aufgehört. Ja ... im Oktober ... 2018!!!

Was tun? Es fortsetzen? 

Oder etwas anderes kreieren, das nicht monatlich nach Wechsel verlangt? 

Ein bisschen mehr Gefühl von Müßiggang schaffen? Müßiggang, ohne dabei in Bequemlichkeit zu verfallen?

Hatte ich nicht neulich in der FLOW so schöne Kunstwerke von Müßiggangsszenen ausgeschnitten? Und wenn ich die nun ...?

Nochmal hinschauen - da liegen sie schon ausgeschnitten auf und links neben dem Schneidebrett:


Und wenn ich die nun in den Rahmen fügte? Aber in welcher Anordnung, mit welchem Hintergrund? Nun spielte mir das Chaos zu. Ich ließ den Hintergrund aus Stoffmustern und Bildseite aus einem Stoffmusterkatalog einfach bestehen und legte die Kunstwerkdrucke davor. MÜSSIGGANG! Es tat sich ganz von selbst.


Und wo der gelbe Pfeil ist, könnte noch ein Motto stehen, dachte ich ... mal überlegen ... ja, das wollte ich mir immer gern vor Augen führen. Auch ein Jahr lang oder länger:


Das definiere ich jetzt einfach mal so. Was natürlich für den spielerischen Umgang mit Materialien spricht. Spielen = Kreativität! Und Kunst!

Vor meinem Stoffregal sitzen und sinnieren ... Müßiggang. Dann ... plötzlich ... zwei Stoffe lachen mich an und wollen zusammen. Ein Täschchen? Eine Collage zuerst? So entstehen Kunstwerke. Oft gerade deshalb, weil man absolut Unpassendes zusammenfügt und damit einen neuen Stil kreiert. Hingucker, weil so eben noch nie dagewesen. Ja, das würde mir Spaß machen!

Und dann aber auch:

Einen überschaubaren Arbeitsplatz haben und die erforderlichen Materialien finden, sofort griffbereit haben. Und angefangene Werke zum Ende bringen!!

Ein geordnetes Jahr durchleben, das viel Raum für Kreativität lässt. 

So soll es werden, das neue Jahr! 

Ordentlich kreativ!!! 

Ohne Widerspruch, zusammengefügt zu einem Ganzen. Geordnetes mit störenden Elementen, die zum Hingucken animieren.




Da hängt nun das Bild mit dem Jahresmotto. Nur das Chaos darunter übt hemmende Wirkung aus.

Der nächste Schritt: 

Alle angefangenen Projekte sichten. Entscheiden, welche noch beendet werden sollen. Grundordnung schaffen fürs Praktische. 

So soll es sein!

Lassen wir uns überraschen von diesem ordnungsverdächtigen Jahr in dieser chaotischen Zeit ... 

Übrigens ...

das hier spricht mir zu 100% aus dem Herzen: