Meine Nachbarin hat nächste Woche Geburtstag und da mir das Einkaufen und Geschenkeaussuchen derzeit irgendwie gar keinen Spaß macht, habe ich mal in meinem großen UFO-Karton gewühlt. Zuerst alles auf dem Boden verteilt ...
Oha, wann habe ich eigentlich damit aufgehört, diese Vorhaben (schön auf die Monate eines Jahres verteilt) fertigzustellen?
Es muss etwas Interessanteres dazwischengekommen sein. Wenn ich zurückblicke, weiß ich auch, was es war. Ich habe nämlich die ONLEIHE, die digitale Ausleihe der Bibliotheken, entdeckt und bin voller Energie in das Lesen und Studieren eingetaucht. Das ich auch weiterhin betreibe ...
Also:
Lebe nach Plan und du wirst zu 50% Misserfolg haben. Mache keinen Plan und du wirst zu 100% zufrieden sein, mit dem, was du gemacht hast.
Genau, das mache ich mir jetzt mal zum neuen Lebensmotto. Schließlich soll das Nähen keinem (und wenn auch nur selbstgenerierten) Zeitplan mit Pflichterfüllung folgen.
So, was haben wir denn da?
Nachdem
ich ein Projekt nach dem anderen neugierig studiert hatte, wusste ich,
was sich für den beschriebenen Zweck eignen würde. Da ich die Küche
meiner Nachbarin kenne, kam auch nur ein Stoff in Frage. Und das
Schönste war, dass das Projekt schon vorbereitet war. Die erforderlichen
Stoffe, der Ausdruck einer Anleitung, ein gedruckter Schnitt ... alles schon da!
Hier der Nähprozess in Bildern dargestellt. Genaue Nähtipps finden sich bereits in diesem Blog. Die muss ich ja nicht noch einmal schreiben.
Projekt Nr. 12 (was mal im Dezember geplant war) - daneben der Topfhandschuh, den ich im September 2018 für mich selbst genäht habe.
Anleitung, Schnitt ...
Die Anleitung, nach der ich mich grob gerichtet habe, gab es mal im Internet zu der Fernsehsendung "Kaffee oder Tee". Dort werden sie Grillhandschuhe genannt.
Das spiegelgleiche (bzw. -ähnliche) Zuschneiden ergab ein nicht ganz gleiches Handschuhpaar (s. weiter unten).
Den Außenstoff habe ich zum Zuschneiden des Futters verwendet.
Nochmal zur Auswahl der Stoffstelle beim Zuschneiden:
Dabei
habe ich relativ viel Stoff verbraucht, da ja das Muster gespiegelt
sein sollte. Was aber nicht in aller Konsequenz machbar war, da der
Stoff einen Musterverlauf in der Vertikalen und in der
Horizontalen hat. Ich habe mich an dem mittleren Längsstreifen (mit den
großen Motiven) orientiert, da sie den Blick am meisten auf sich zieht.
Genaues Vergleichen offenbart die Unterschiede.
Beide Außen- und Innenstoffe - fertig zugeschnitten (= 8 Teile). Dabei stellte sich heraus, dass der grüne Futterstoff nicht ausreichte. Ich musste ihn aus zwei kleineren Stücken zusammenfügen. Das wird in der Handschuhinnenseite nicht wahrgenommen. Ich wollte so gern dieses grüne Futter haben, da sich die Farbe in dem Außenstoff wiederholt.
An der Innenseite bekommen sowohl die Außen- wie auch die Futterseite Thermolam untergesteppt.
An der Außenseite genügt das aufbügelbare doppelte Volumenvlies (auf Futter- und Außenstoff).
Deutlich zu erkennen: Der um 3 cm länger zugeschnittene Futterstoff (für den späteren Außenrand).
Ich liebe diesen dicken Dekostoff, der aus einer Musterkollektion für
Polsterstoffe stammt. Es lohnt sich auf jeden Fall, regelmäßig
Raumausstatter zu besuchen und sich (kostenlos oder gegen ein geringes
Entgelt) aussortierte Musterkollektionen zu besorgen. Das regt in Folge
enorm die Kreativität an!
Zwei bereits genähte und umgestülpte Streifchen für den Aufhänger:
Ein Handschuh ist fertig zusammengenäht und umgestülpt, auf den anderen habe ich mein Label gesetzt, das noch aufgenäht werden muss.
Die Wendeöffnungen im Futter habe ich wieder mit der Maschine geschlossen, da sie innen im Handschuh liegen. Wären sie von außen sichtbar, würde ich sie fein im Matratzenstich von Hand schließen. Das ergibt eine feinere Naht. Auf HANDMADE gibt es eine tolle Anleitung.
Vor dem Einstülpen des Futters:
Fertig!
Nur noch hübsch einpacken!