Mittwoch, 23. August 2017

Wieder eine Tasche mit Botschaft

Nachdem ich neulich eine Tasche mit einer inhärenten Botschaft nähte, habe ich nun eine zweite fertiggestellt. Sie brauchte ihre Zeit, denn viele Schritte waren zu tun. Die vollständige Botschaft, die ich mit ihr vermitteln möchte, wird am Schluss zu lesen sein.

Nun ihr Werdegang in Fotos mit Erläuterungen:

Ich hatte morgens eine Idee beim Aufwachen hat. Ja, Rêvant-Uli hat wieder geträumt. Ich sah drei kleine m, dazu einen einfachen Spruch, dann drei große M, auch dazu einen Spruch. 

mainstream macht müde - dagegen - Meins Macht Munter

Diese Botschaft wollte ich in einer Handtasche ausdrücken. Wie könnte das gehen? 

Bei den kleinen m wollte ich farblich unterstreichen, wie langweilig mainstream ist. Langweilig, leblos = Grau, Schwarz,Weiß.

Die großen M dagegen sollten auf fröhlichen Farben erscheinen. Ich stellte mir wieder das farbige Nordlicht vor. Und zwar so wie hier.

Nun ging es an mein Stoffregal, das ja seit Kurzem schön übersichtlich sortiert ist. Dort fand ich geeignete Stoffe in Grau, Weiß, Schwarz, Violett, Flieder, Dunkelgrün, Apfelgrün. Die Farbauswahl war getroffen.

Nun stellte ich mir passende Formen vor. Da ich für beide Sprüche je drei Buchstaben hatte, würden sich Dreiecke am besten eignen. 

Es geht los ... zum Mitempfinden alles im Präsens geschrieben ...

Mit einer quadratischen Pappschablone schneide ich aus allen ausgewählten Stoffen mehrere Quadrate aus, die ich anschließend ...


diagonal in je zwei Dreiecke teile. So erhalte ich viele gleich große Dreiecke, die ...


ich zu Vierergruppen aneinanderlege, und zwar so, dass sich am Mittelpunkt immer je zwei Nicht-Farben und zwei Farben begegnen (hier Grau-Weiß und Dunkelgrün-Violett). Je zwei der Dreiecke nähe ich rechts auf rechts aneinander.



Die beiden dabei entstehenden Stücke werden wieder rechts auf rechts aneinandergenäht. Dabei achte ich darauf, dass die vorherigen Nähte genau aufeinanderliegen.



Die Quadrate, die auf diese Weise entstehen, werden einmal längs und einmal quer mit dem Rollschneider geteilt zu vier Vierteln.


Das Ergebnis:


Noch einmal mit einer anderen Farbkonstellation:



So erhalte ich immer mehr kleine Quadrate aus je zwei Dreiecken, die ich am Fußboden so gruppiere, dass die farbigen Dreiecke immer oben links, die nichtfarbigen unten rechts liegen. 



Das Stoffstück, von dem ich geträumt hatte, realisiert sich mehr und mehr. Es gefällt mir gut. 



Ich wähle bewusst eine regelmäßig-unregelmäßige Anordnung. Nur das Gegenüber von Farbig/Nichtfarbig zieht sich durch die Anordnung. Alles andere überlasse ich dem Zufall. Ich möchte, dass das Gesamtbild lebendig bleibt.



Die beiden ersten Streifen (links) sind zusammengenäht. Die Kreuzungspunkte der Nähte treffen sich nicht ganz exakt - halt lebendig-unvollkommen.



Nun schreibe ich mit meinen Stoffmalstiften die Buchstaben auf die Dreiecke. Auf den nichtfarbigen Flächen erscheinen sie klein in Schwarz und Weiß, auf den farbigen groß in Flieder, Violett und Grün. Es ergibt sich eine lebendige Regelmäßigkeit.



Alle Buchstaben sind geschrieben, dann lasse ich die Farbe trocknen und fixiere sie durch heißes Überbügeln. Ich lege die Tasche zum Probieren schon mal so zusammen, wie sie nachher konstruiert wird. Die Taschenklappe will ich noch abrunden, das bringt mehr Spannung ins Design.



Für das Futter wähle ich den Fliederfarbton von der Vorderseite. Den gepatchten Stoff und getrennt davon den Futterstoff versehe ich mit aufbügelbarem Volumenvlies H 630.
Anschließend steppe ich beide Stofflagen zusammen an den Nähten auf der Oberseite entlang durch (Quiltvorgang).



So sieht die Rückseite nach dem Quilten aus:



Probehalber klappe ich die Tasche wieder zusammen. Sie entsteht durch Dritteln und Einklappen der Stofffläche. Der Rand soll mit selbstgeschnittenem schwarzem Schrägband aus einer alten Bamwollpopelinejacke eingefasst werden. Hier kommt dann das Schwarz mit ins Spiel.



Die Buchstaben reichen auf der anderen Seite noch ein Stück weit hinüber. Noch ist die Rundung nicht geschnitten. Die gequiltete Oberfläche gibt der Tasche optisch schon mehr Volumen. Das Quilten hat den Stoff zudem etwas mehr stabilisiert.



Das Schrägband ist bereits rundherum angenäht, nachdem ich die Klappe etwas rund zugeschnitten habe. Nach dem Einklappen des unteren Stoffteils werden die Seitennähte etwa zur Hälfte knappkantig zusammengesteppt.
In die Seitennähte habe ich je ein Stück Schrägbandschlaufe mit eingenäht, in die der Karabinerhaken des Tragegurts greift. Den musste ich nicht erst nähen. Eine alte Fototasche, die in den Müll wanderte, gab ihn ab.
Zwei Stück schräg angenähtes Klettband ermöglichen das Schließen der Tasche.



Die fertige Tasche:




Das gerade vor einigen Tagen genähte Federmäppchen passt gut zur Tasche, weil die Dreieckreste, die ich nicht für die Tasche brauchte, darin noch Verwendung fanden.




Die Botschaft:

mainstream macht müde
Meins Macht Munter
Eine Botschaft-Tasche

Die Philosophie:
modeströmungen, massenbewegungen, medienrummel –
all das will uns mitreißen und engt das Potenzial der eigenen Schöpferkräfte mehr und mehr ein. Sicher, es kann uns befriedigen. Das tut es oft auch, jedoch immer nur kurzfristig. Glücklich machen kann es uns nicht, all dem zu folgen oder gar danach zu streben.
Wahres Glück erleben wir nur, wenn unsere eigenen tiefsten Seelenbedürfnisse befriedigt werden. In dieser inneren Schatzkiste, die jeder Mensch besitzt, schlummern ganz individuelle Talente und Wünsche.
Viele Erfolgreiche der Welt leben es uns vor. Doch ist es äußerst unklug, so sein zu wollen wie sie.
Sie können uns allerdings inspirieren – SO WIE SIE ES TUN – wir selbst zu sein. In uns selbst das zu finden, womit wir die Welt berühren können. Im Netzwerk menschlicher Verbindungen Teilhaber zu sein mit dem, was ganz individuell unsere Person ausmacht. PER-SONARE = hindurchklingen soll, was in unserer eigenen Seele darauf wartet, gelebt zu werden.
Dazu brauchen wir weder Kanzlerin von Deutschland noch ein Udo Jürgens zu werden, auch keine Mutter Teresa. Sie gibt oder gab es außerdem ja schon.
Es genügt, sein eigenes Leben anzuschauen. Zu erkennen, was man IST, was man KANN, das in der Seele Entdeckte SEIN und GEBEN. Zugleich von anderen zu bekommen, was aus ihrer Seele geboren wird. Leben mit Tiefgang!
Das ist realisierbar in unendlich vielen Aktivitäten und Seinsformen.
Dies kann z. B. die Kassiererin an der Supermarktkasse realisieren, indem sie grundsätzlich allen Kunden einen guten Tag wünscht, manchen vielleicht sogar ein kleines Gespräch ermöglicht, wenn sie etwa spürt, dass jemand Kummer hat. Das lässt sich mit ein paar einfühlsamen Worten zwischen Warenscanvorgang und Geldannahme regeln. 
Auf diese Weise kann jeder Mensch etwas in sich entdecken, womit er sich als ein Besonderer in das menschliche Netzwerk einbringen kann. JEDER!
Diese Tasche will diese Botschaft vermitteln.
Auf grau-weißen Dreiecken teilt sie mit den drei kleinen und nichtfarbigen m mit, dass m ainstream m üde m acht.  Groß und einzigartig dagegen kann nur der sein, der in sich hineinfühlt, seine persönlichen Talente entdeckt und auch lebt, denn das Eigene, das er in seiner Seele findet, das seine Seele = sein Herz zum Klingen bringt, ist das, was ihn Munter Macht.
Mögen auch der Träger dieser Botschaft-Tasche sich inspiriert fühlen, sein eigenes Leben immer wieder neu zu entdecken, selbst oder gerade dann, wenn er damit völlig vom Mainstream abweicht. Nur, wer seine einzigartigen Gaben in die Welt bringt, kann auf seine eigene Weise erfolgreich und glücklich sein. Das muss nicht beinhalten, Millionär zu werden, auf Bildschirmen zu erscheinen oder von allen Illustrierten zu strahlen. Man KANN … MUSS aber nicht.

Das wahre Glück tragen wir im Herzen.
Lasst es uns dort immer wieder entdecken und (be)leben!

Daher wünsche ich meinen Mitmenschen mit dieser Tasche:
Deins Macht Munter
So, wie ich diese Tasche nähte und dabei empfand:
Meins Macht Munter

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