Heute habe ich den bewährten Schnitt von dem Stiftetui für einen anderen Zweck verwendet.
Meine Cousine und ihre Tochter haben mir größere Mengen alter Weißwäsche vererbt. Diese Wäsche wurde mit wunderschönen handgearbeiteten Elementen verziert. Geklöppeltes, Gehäkeltes, Gesticktes ... was frau früher halt so zu handarbeiten gelernt hat.
Nun will heute niemand mehr diese Wäsche aufziehen. So hat sie lange Zeit ungenutzt herumgelegen und war auch durch und durch mit Stockflecken durchsetzt. Ich nahm mich der kostbaren Handarbeiten an, wusch sie mit einem Spezialwaschmittel und konnte so erreichen, dass die Stockflecken und der Gilb weitgehend aus der Wäsche verschwanden. Hier und da sind noch kleine Spuren zu sehen, die für mich nun Wertmarken für die Echtheit der alten Wäsche sind.
So blieb auch eine solche in dem heute fertiggestellten Täschchen.
Nachdem ich schon viele Male um den Wäschestapel herumgeschlichen war, wollte ich den Grundstoff endlich mal für etwas einsetzen. Damit das Hergestellte nicht altbacken wirkte, kombinierte ich es mit etwas Klarem, etwas Modernem. Ein knallroter Reißverschluss und ein ebenso rotes Innenfutter sollten die Wäscheelemente aus ihrer alten Zeit heben.
Was dabei herauskam, werde ich nun zeigen:
Ich schnitt einen Filethäkelstreifen mit eingehäkelten Rosen aus der Wäsche heraus. Den schlicht weißen Stoff der Bezüge werde ich später für Druckarbeiten verwenden können.
Dann fiel mir ein, dass ich noch kleine Seidenrosen liegen hatte, die mal für ein anderes Projekt vorgesehen waren, das ich aber nie verwirklicht habe. Sie passten gut zum Rosenmotiv, ergänzten zudem den roten Reißverschluss.
Der Reißverschluss, die roten Rosen und die beiden Stoffschlaufen geben dem Täschchen nun einen zeitgemäßen Charakter.
Das Innenfutter entstand aus einem alten gewebten Set, das mir meine Freundin T.V. mal zur weiteren Verwendung geschickt hat. Es ist mit weißen und schwarzen Blumenornamenten durchwebt.
Das Innentäschchen habe ich mit einem Reststück des Reißverschlusses verziert (zum Zeigen habe ich das Täschchen mal auf links gedreht).
Die Rückseite mit meinem Label:
Das nicht zu entfernende "Echtheitszertifikat" auf der Rückseite (der feine Gilbstreifen - eine zarte Andeutung der Kostbarkeit des Täschchens):
Der Verwendungszweck des Täschchens soll nun ein anderer sein. Ich habe es gedacht als Aufbewahrungsort für Intim-Artikel in der Frauenhandtasche (Tampons, Binden, Wäscheschutz etc.). Das Täschchen ist wegen der weißen Farbe zwar empfindlicher, müsste aber bei mindestens 40°C waschbar sein.
Und dieser kleine Engel namens HANAEL (Handtaschenengel) - ein Geschenk meiner lieben Freundin T.V. - begleitet mich, wenn ich in unserer Nähgruppe sitze und schöne Taschen nähe. Er unterstützt mich bei allen Näharbeiten.
Ist er nicht goldig?
Ein echter Erzgebirgler!!!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Lieber Blogleser, liebe Blogleserin,
ich freue mich über Deinen Kommentar, beantworte auch Kommentare, die sich persönlich an mich wenden (keine schlichten Like-/Don't-like-Aussagen).
Wenn Dein Kommentar nicht gleich erscheint, liegt es daran, dass er vor der Veröffentlichung von mir persönlich gelesen wird. Hab dann bitte etwas Geduld.
Danke für Deine Worte an mich!
Ulrike