Samstag, 14. April 2018

Jede Frau braucht eine Tasche ...

... auch meine Nachbarin, die zudem eine besondere Liebe pflegt - nämlich die zu ihrem Pferd.

Schon seit geraumer Zeit wollte ich für sie gerne mal etwas nähen. So bat ich sie zu mir und wir besprachen Verwendungszweck, Größe, Modell, Stofffarben und -muster. 

So weit, so gut ...

Irgendeinen Hingucker würde ich aber auch noch anbringen, so kündigte ich es ihr an, wusste aber noch nicht, wie der aussehen sollte.

Den von ihr bevorzugten Stoff, einen festen Dekostoff aus Baumwolle mit grau-schwarzen Streifen, legte ich in mein Nähzimmer, dazu ein braunes Kunstleder. Für das Futter wählte ich einen hellgrauen Stoff aus.

Nur wenige Tage später war das Werk beendet. Und der Hingucker?

Am Morgen nach unserer Besprechung fiel mir beim Aufwachen (in meiner Noch-nicht-ganz-wach-Phase) die Sache mit dem Pferd ein. Das wäre doch eine feine Individualisierung der Tasche ... die Applikation einer Pferdesilhouette! Es war sofort entschieden. Nun musste dazu nur noch der passende Stoff gefunden werden. Die Wahl fiel auf ein Stoffmusterstück aus einem der geerbten Kataloge. Es ähnelt farblich sehr dem Kunstleder, das ich verarbeiten wollte, schillert aber je nach Lichteinfall mal mehr grünlich, mal mehr rötlich. Manchmal sogar orangen.

Hier nun eine Bilderserie, die die Tasche in all ihren Details zeigt. Schal und Mantel sind meine, passen sehr gut dazu. Ich könnte die Tasche doch behalten - nein! Das Pferd passt gar nicht zu mir!


Die Applikation forderte größte Konzentration, bei den vielen winzigen Ecken und Kurven. Ich habe sie mit Zickzackstich (Stichlänge 0,5 und Stichbreite 2) aufgenäht. 



Die Außenhaut der Tasche ist mit sehr kräftigem Schabrackenvlies unterfüttert, das gibt der Tasche eine hohe Festigkeit.



Innen befindet sich ein großes Einsteckfach, für das ich den gleichen Stoff wie für die Außenhülle verwendet habe. Auch dieses Fach ist mit einem Vlies (Thermolam) verstärkt.



Das hellgraue Taschenfutter ist mit einem Volumenvlies unterfüttert (H 630) und wurde anschließend in der Farbe des Kunstleders komplett diagonal durchgesteppt. Damit gibt auch das Futter der Tasche noch mehr Stabilität.

An den beiden oberen Längskanten habe ich je einen Stoffstreifen angenäht, in den der Reißverschluss eingenäht ist.



Der Reißverschluss hat Überlänge und ist am Ende mit einem Karabinerhaken versehen. An diesem kann die Trägerin z. B. einen Schlüssel befestigen und das Reißverschlussende entweder über den Taschenrand hängen lassen oder es in die Tasche stecken.

Der Reißverschlusszipper wurde durch das Anbringen einer Reihe von silberfarbigen Schmuckperlen besser greifbar.



Ein Kordelstück soll beim Öffnen der Tasche helfen. Man greift mit dem Finger hinein und zieht dann den Zipper mit der anderen Hand auf.



Die Schlaufe bei geöffnetem Reißverschluss:



Natürlich hat die Tasche auch eine Rückseite - ohne Motiv:



Die Tasche vor meinem Moodboard des Monats:









Zum Schluss noch ein Größenvergleich mit anderen Taschen aus meinem Repertoire - ganz schön geräumig! Na dann - auf zum Shoppen! Vielleicht fehlen nun noch das passende Tuch und die rehbraunen Stiefeletten?

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Lieber Blogleser, liebe Blogleserin,

ich freue mich über Deinen Kommentar, beantworte auch Kommentare, die sich persönlich an mich wenden (keine schlichten Like-/Don't-like-Aussagen).
Wenn Dein Kommentar nicht gleich erscheint, liegt es daran, dass er vor der Veröffentlichung von mir persönlich gelesen wird. Hab dann bitte etwas Geduld.
Danke für Deine Worte an mich!
Ulrike